AWO-Resolution „Ausbau statt Abbau“ für einen starken Sozialstaat
Es braucht eine Abkehr vom langfristig destruktiven Spardiktat und stattdessen eine Politik der radikalen Umverteilung

Auch die AWO Baden war bei der 11. AWO-Sozialkonferenz vertreten. Im Bild (v. l.): AWO-Präsident Michael Groß und AWO-Präsidentin Kathrin Sonnenholzner, Thomas Krczal, stv. Vorsitzender der AWO Baden, Hansjörg Seeh, Ehrenvorsitzender der AWO Baden, AWO-Bezirksgeschäftsführer Marco Prinz, AWO-Bezirksvorsitzender Wilfried Pfeiffer und seine Stellvertreterinnen Angela Geiger und Gabriele Teichmann sowie Roland Herberger, Vorsitzender der AWO Karlsruhe-Land.

Für seine Verdienste um die AWO und sein großes bürgerschaftliches Engagement erhielt AWO-Bezirksvorsitzender Wilfried Pfeiffer (M.) während der AWO-Sozialkonferenz die Marie-Juchacz-Plakette, höchste Auszeichnung der Arbeiterwohlfahrt in Deutschland.
Auf ihrer 11. Sozialkonferenz hat die Arbeiterwohlfahrt heute die Resolution „Ausbau statt Abbau: Gemeinsam für einen starken Sozialstaat!“ verabschiedet. In der so genannten „Dortmunder Resolution“ fordert der Wohlfahrtsverband eine Abkehr vom langfristig destruktiven Spardiktat und stattdessen eine Politik der radikalen Umverteilung.
Dazu erklärt Michael Groß, Präsident der Arbeiterwohlfahrt: „Wir müssen als Gesellschaft endlich die Notbremse ziehen. Bereits vor den globalen Krisen der zurückliegenden Monate waren zu viele Menschen in Deutschland abgehängt, das Mahnen der Sozial- und Wohlfahrtsverbände verhallte trotzdem größtenteils folgenlos. Pandemie, Krieg und anziehende Klimakrise verschärfen diese Situation in einem Maße, das Menschen in unserem wohlhabenden Land in existenzielle Not bringt. Der Sozialstaat muss sich auf seine ureigene Aufgabe zurückbesinnen. Die Schutzbedürftigen und Menschen in insbesondere benachteiligten und strukturschwachen Quartieren brauchen Investitionen in ihren Alltag, einen gerechten Gesellschaftsvertrag, der Einkommen und Vermögen gerecht verteilt, und politische Organisationen und Bildungsstrukturen, die durchlässig und transparent sind. Die in weiten Teilen politisch Verantwortlicher verbreitete - falsche - Vorstellung von weniger Staat und mehr Markt hat in den letzten gut 30 Jahren zu brisanten Entwicklungen geführt. Aktuell führt sie uns direkt in eine Zukunft, die die Stabilität unseres Zusammenlebens massiv gefährdet.“
Die Arbeiterwohlfahrt fordert in ihrer Resolution eine auskömmliche Finanzierung des Gemeinwesens und eine grundlegende Reform der Armutspolitik. So müsse ein Klimageld armutsbetroffene Menschen entlasten, eine Pflegereform Pflegekosten solidarischer verteilen helfen und die Kindergrundsicherung zügig umgesetzt werden.